Tour in die Oberpfalz

"Auf dem Boden liegt doch noch meine alte Taucherausrüstung!" 
Dieser Gedanke schoss mir unweigerlich durch den Kopf, als ich kurz vor der Tour den Wetterbericht mit Schauern, Gewitter und Starkregen im Internet anschaute.
Und damit war am Tag X auch nicht gut aufstehen. In einem leichten Traum ging ich die Treppe hinunter und trat einem dösenden Hahn erst einmal kräftig in den Arsch. "Kickerekie, Kickerekie!!". 05.00 Uhr! So, nun mussten wir aber wirklich raus aus den Federn.
Rainer hat uns um 07.00 Uhr zum Treffpunkt beordert (unchristliche Zeit). Schließlich hatten wir an dem Tag ein ordentliches Stück Strecke vor uns.

Der Saunaanzug war dabei schon Pflicht. Unsere Route führte uns mitten durch den Harz und damit auch durch den ersten heftigen Regen.

Harz weg, Regen weg!

Doch das Bild täuscht. Nach einer Pause an einem Rasthof hinter Jena waren wir auf der Weiterfahrt mit den Überziehern gut beraten.

Bis zur Ankunft haben wir noch den einen oder anderen Schauer mitgenommen.

User Ziel am ersten Tag!

Der Lindenhof bei Vohenstrauss. Dieses Hotel diente uns in den folgenden Tagen als Basis für unsere Ausfahrten.
Und das mit allem Komfort. Super-Frühstück, lecker Abendessen, Sauna, Massage auf Bestellung, nette Wirtsleute, Garage und wer es denn brauchte: einen WASCHPLATZ! (für die Weicheier).

Der 2. Tag. Man könnte doch mit dem Begleitbus... Nicht doch! Schliesslich waren wir auf Mopedtour; also rein ins PVC und los.

Zur Strafe schickte uns das Navi zu Beginn über einen Waldweg. Dass dort ein rundes weißes Schild mit einem roten Rand stand, sollte ich dem Navi-Hersteller vielleicht einmal melden.

Dann ging es jedoch auf der berechneten Route in Richtung Großer Arber. 

Rast am Arbersee. Das Wetter war mehr als bescheiden. Anders als bei der Hinreise brauchte man sich an dem Tag keinen Kopf zu machen, ob man das Regenzeug anlässt.

Von dort aus fuhren wir auf kleinen Straßen (ohne Waldweg) wieder zum Hotel zurück.

Der 3. Tag begann... mit Regen. 

Unser Weg sollte uns nach Regensburg zur Walhalla führen.

Größere Pausen sollte man nicht machen, sonst hatte man ungebetene "Mitfahrer" an Bord.

An der Donau befindet sich anscheinend eine Wettergrenze. Kurz davor hörte der Regen auf.

Etliche Stufen und einen Toilettenbesuch später lag dieses pompöse Bauwerk dann vor uns.

Als ordentliche Touristen entrichteten wir den Obolus von 4 € pro Nase (mit Fotogenehmigung) um den deutschen Größen von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Wir haben jedoch niemanden aus unserer Verwandtschaft ausfindig machen können.

Dann haben wir zumindest noch einen ollen Wolfenbütteler entdeckt. Nicht umsonst nennt man Wolfenbüttel auch die Lessingstadt.

Wie klein doch die Welt ist.

Nach der Rückkehr in unser Hotel unternahmen wir am Nachmittag mit dem Tourbus noch einen Ausflug zum Vietnamesenmarkt ins östliche Nachbarland. Ich sage nur: EINMAL UND NIE WIEDER!

Tag 4. Bei deutlich besserem Wetter unternahmen wir eine Tour ins Fichtelgebirge. Wir wollten zwar wegen der Veranstaltung am Abend zeitiger im Hotel sein, aber nur Bundesstraße, nein danke. Also ließen wir uns vom Navi über sehr kleine Straßen zu einem sehr kleinen Ort navigieren (Tschuldigung Ilona).

Am Abend fuhren wir mit dem Tourbus zu einem Country&Western-Fest.

Hier lernten wir, daß Cowboys und Indianer eigentlich nur bayerisch sprechen (ganz anders als in den Winnetou-Filmen) und wenn man das nicht kann, gibt es schon Probleme etwas zu Essen zu bekommen.

Trotzdem haben wir es geschafft. Nach etlichen Bieren traten wir unter dem SingSang: "Das müllern ist des Wanders Lust..." den Heimweg ins Hotel an. Rainer spendierte auf der Rückfahrt noch eine Flache Wein, jedoch ohne Korkenzieher. Ingo hat es dann irgendwie geschafft, den Korken die Flasche zu treiben und das Teil machte die Runde.

Im Hotel dann noch einen kleinen "Absacker" und dann ab aufs Zimmer, Boxen schauen.

Der Tag der Abfahrt wartete mit königsblauem Himmel auf (wie es sich für Bayern gehört). Hätte es nicht schon drei Tage eher so schön werden können?
Zurück fuhren wir über Bundesstraßen und 8 Stunden später trafen wir wohlbehalten zu Hause ein.

Insgesamt 1600 Kilometer sind wir in der Zeit durch eine sehr schöne Gegend gefahren. Wegen des schlechten Wetters konnte man sie nur nicht sehen.

Vielleicht im nächsten Jahr wieder: Neue Fahrt, neues Glück!