Hessisches Bergland

Da sollte es die Woche über nur einen Tag regnen, und das passierte ausgerechnet zu unserer Tour. Als wir uns zu der sozialen Zeit um 10.00 Uhr in Bettingerode trafen, begannen die Straßen gerade abzutrocknen.
Im Harz waren die Straßen natürlich noch feucht. Dort merkten wir schon, daß etwas mit der Bereifung der Harley nicht in Ordnung war. Man fuhr ein wenig wie auf Schmierseife. Also vorsichtig weiter.

In Wulften versucht man die Durchfahrenden durch ein völlig unstrukturiertes Straßennetz zu verwirren.
Gratulation Wulften! Es ist Euch gelungen.

Wir brauchten erst einmal eine Pause.

Man konnte ja nicht gerade von einem Super-Sonnentag sprechen ,aber zumindestens blieb es trocken, bis wir zum Mittag in Witzenhausen eine Rast machten.
Dann passte sich das Wetter endlich dem Wetterbericht an und es begann zu regnen. Und da das Wetter auch gerne einmal ein bisschen übertreibt, wurde aus dem Regen bald Starkregen.

Und es kam, wie es kommen musste. In Guxhagen machten wir mit unserer Harley erst mal richtig Erdkunde. Nachdem der erste Schock überwunden war, die Unfallstelle von der gesamten Gruppe abgesichert und geräumt wurde, zog ich meinen rechten Handschuh aus und bemerkte das ein Teil des Ringfingers in eine andere Richtung zeigte als noch zum Mittag. Also rief Dirk die Ambulanz und beschrieb den anderen den Weg zum Hotel. Leider stand denen wohl nur eine ungenaue Karte zur Verfügung, wo aber immerhin die Autobahnen in Deutschland eingezeichnet waren. Dummerweise liegt Breitenbach aber nicht direkt an der Autobahn.

Dirk und Maic begleiteten den Krankenwagen mit den Mopeds um uns dann ins Hotel fahren zu können. Wir fuhren direkt zur Krankenstation. Ich zeigte dem Arzt die Hand und er fragte mich, ob der Finger schon immer so krumm sei. "Bis heute nachmittag jedenfalls nicht." Evelin und ich wurden zum Röntgen geschickt. Nichts gebrochen. Wieder einmal nur Prellungen. Bis auf den Ringfinger. "Den kann ich Ihnen wieder einrenken", sagte der Arzt. "Denken Sie mal an etwas Schönes."
Ich begann nachzudenken, als der Arzt plötzlich dazwischenquatschte: "Fertig!"
Wie jetzt, ich war doch noch gar nicht fertig mit nachdenken. Aber egal, der Finger zeigte wieder in die richtige Richtung und bewegen konnte ich ihn auch. Dann konnte die Tour ja weitergehen. Aber zuvor mussten wir uns als Sozius von Dirk und Maic zu unserer Maschine bringen lassen. Man sagt ja, daß Ärzte die schlechtesten Patienten sind.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei der gesamten Gruppe, dem Sanitätspersonal und dem Arzt bedanken (auch wenn der nicht warten kann, bis man sich etwas Schönes ausgedacht hat).

Angekommen!

Die anderen waren kurz vorher eingetrudelt, weil es unterwegs noch ein technisches Problem mit einer Maschine gab.

Der Abend endete nach einem guten Abendessen feucht-fröhlich.
Nachdem am folgenden Morgen Petra und Hartmut dazugestoßen sind, erläuterte Dirk kurz die Streckenführung. 

Dabei hatte er jedoch nicht die Launen von "Püppi" und die Umleitungen bedacht.

Bad Wildungen , die Erste!

Irgendwie hatte man ständig den Duft von Tosca und Kölnisch Wasser in der Nase. Das lag aber nicht am Kaffee. Ich habe daran gerochen.

Püppi fand es toll da, und sie führte uns noch ein zweites Mal durch diesen idyllischen Kurort.

Danach verlief die Tour jedoch problemlos über schöne Straßen durch den Knüllwald.

Gegen Mittag verliess uns Maic, um den Heimweg anzutreten.
An dieser Stelle machten wir eine Pause, um die mitgenommenen Lunchpakete zu plündern. Zuvor mußte jedoch Kerstin eingefangen werden, die mit dem Rest der Gruppe wie entfesselt fuhr. Allerdings in die falsche Richtung, so daß Udo seiner Yamaha für das Abfangen mal richtig die Sporen geben konnte.
Dirk und Püppi. Eine innige Beziehung.
Sonntagmorgen.

Gemeinsam mit einer Gruppe aus Verden sattelten wir die Maschinen, und verabschiedeten uns von Fritz und seinem "Goldenen Stern".

Dir Rückfahrt sollte über das Weserbergland erfolgen.

Doch zuvor machten wir noch einen Abstecher zum Edersee, genauer gesagt zum Schloss Waldeck.
Bei tollem Wetter hatten wir von hier aus einen schönen Blick über den See.

Der Pranger von Schloss Waldeck auf  der Aussichtsterrasse.

Die hatten ja schon damals einen gewissen Sinn für schwarzen Humor.

Ist zwar ein doofes Gefühl mit der Kette um den Hals, aber eine tolle Aussicht.

Das obligatorische Gruppenfoto darf natürlich auch nicht fehlen.

Hinter der Kanone: Achim, Udo, Markus.
Vor der Kanone:     Rainer, Christina, Norbert, Hartmut, Petra, Kerstin, Evelin, Heino, Dirk.

(jeweils von links nach rechts)

Die Weserfähre bei Hemeln.

Bis hierhin war Püppi eine gute Hilfe. Aber nun konnten wir aus eigener Kraft nach Hause finden.

Huhu (schnief), "Dirk hat nur noch Augen für seine Püppi."

Doch nachdem Püppi Dirk mit den knappen Worten "Akku fast leer!" den Laufpass gegeben hatte, änderte sich die Situation schlagartig.

 

Letzter Halt hinter Lamspringe. Wir verabschiedeten uns voneinander und fuhren dann in Richtung Wolfenbüttel. Jeder bog da ab, wo es ihm am besten erschien. Nach 750 ereignisreichen Kilometern trafen auch wir zu Hause ein.
Was bleibt?

Tolle Gruppe (es gab immer etwas zu erzählen), schönes Hotel, nette Wirtsleute, gute Verpflegung (Dank Rundum-Sorglos-Paket), halt genauso wie man es von www.us-motorradreisen.de gewohnt ist. Man war einmal für ein Wochenende wirklich weg.

So jetzt muss ich aber noch mal in die Garage und die Schrammen an den Sturzbügeln der Harley beweinen.